Heilpflanzenname: Melisse - Umgangssprachlich: Zitronenkraut
Die Melisse (Familie Lippenblütler) ist eine alte Gewürz- und Heilpflanze; sie stammt ursprünglich aus dem Orient.
In unseren Breiten findet man die Pflanze teilweise kultiviert in Bauerngärten. Melissa heißt wörtlich übersetzt Biene; diese Bezeichnung soll den Nektarreichtum der Pflanze charakterisieren.
Der Duft ist zitronenartig. Der nur schwach behaarte Stengel trägt gegenständige, ovale, gesägte Blätter. Die weißen Blüten sitzen in den Blattachseln und sind in Scheinquirlen angeordnet.
Der antike griechische Arzt Dioskurides bezeichnete das "Bienenblatt" als Wunderheilmittel gegen Insektenstiche. Die heilige Hildegard von Bingen war der Meinung, dass die Melisse das Herz freudig macht. Bekannt ist auch der Karmelitergeist, der zunächst von den Karmelitern in Frankreich aus der Melisse hergestellt und später vielfach nachgeahmt wurde.
Der Melissentee dient bei Verdauungsschwäche, psychosomatischen Störungen, Schlafstörungen und unregelmäßiger Menstruation.
Man kann die Pflanze mit Gewürznelken und Zimt im Verhältnis 1:2 mischen. Die Araber schätzten den Tee bei Depressionen.
Eine äußerliche Einreibung empfiehlt sich bei Fieberbläschen (Herpes simplex), aber auch bei Hämatomen, Verstauchungen und Weichteilrheumatismus.
Waschungen mit konzentriertem Tee helfen bei Hautunreinheiten.
Die Blätter sollen rasch getrocknet werden. Der bekannte Melissengeist wird übrigens nicht aus Melisse, sondern aus Zitronellgras gewonnen.
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