Kinderkrankheiten Symptome und Beschreibung - AERZTE-AUSTRIA.at 


Kinderkrankheiten - Überbegriff

Kinderkrankheiten - Überbegriff

Kinderkrankheit nennt man eine Infektionskrankheit mit hoher Durchseuchungsrate und Übertragungsfähigkeit, die typischerweise eine lebenslange Immunität hinterlässt und daher überwiegend im Kindesalter auftritt. Allerdings können auch Erwachsene an einer Kinderkrankheit erkranken, sofern sie im Kindesalter keine Immunität gegen diese erworben haben.

Drei-Tage-Fieber

Das Drei-Tage-Fieber ist eine ansteckende Erkrankung, die durch zwei verschiedene Arten humaner Herpesviren verursacht wird. Das Drei-Tage-Fieber zählt zu den Kinderkrankheiten. Auf ein meist dreitägiges Fieber folgt ein plötzlich auftretender Hautausschlag.

Hodenhochstand

Der Hodenhochstand ist eine Entwicklungsstörung, bei der ein oder beide Hoden nach der Geburt nicht im Hodensack liegen.

Kinderlähmung

Die Kinderlähmung ist eine von Polioviren hervorgerufene Infektionskrankheit, die die muskelsteuernden Nervenzellen des Rückenmarks befällt und zu bleibenden Lähmungserscheinungen bis hin zum Tod führen kann.

Masern

Masern sind eine sehr ansteckende Infektionskrankheit, bekannt durch den charakteristischen Hautausschlag. Sie wird durch das Masernviren hervorgerufen und kann aufgrund von Komplikationen tödlich enden.

Die Masern gehören dort zu den häufigsten Infektionskrankheiten.

Das Masernvirus ist ein ausschließlich im Menschen vorkommendes, etwa 120–140 Nanometer großes einzelsträngiges Virus aus der Familie der Paramyxoviren. Es ist eng mit dem Hundestaupevirus und dem Erreger der Rinderpest verwandt.

Das Virus ist sehr empfindlich gegenüber äußeren Einflüssen wie erhöhten Temperaturen, Ultraviolettstrahlung, sowie Fettlöse- und Desinfektionsmitteln. An der Luft bleibt das Virus lediglich zwei Stunden infektiös.

Die Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt oder durch Tröpfcheninfektion. Die Infektiosität der Masern besteht drei bis fünf Tage vor dem Ausbruch des Hautausschlags bis vier Tage danach.

Das Virus führt durch die hohe Ansteckungsfähigkeit schon nach kurzer Zeit zu einer Infektion. Die Viren vermehren sich in den Lymphknoten und breiten sich nach etwa 48 Stunden über die Blutbahn aus.

Erste Symptome zeigen sich acht bis 13 Tage nach der Ansteckung mit dem Virus und schließen eine laufende Nase, Husten, Augenentzündung, roten Hautflecken und hohes Fieber ein.

Es gibt keine spezielle Therapie gegen Masern. Die Betroffenen werden isoliert und mit Vitamin A zur Stärkung ihres Immunsystems behandelt sowie gegen alle begleitenden Erkrankungen, wie Augenprobleme, Stomatitis (virale Entzündung des Mundes), Austrocknung, Eiweißmangel und Atemwegsinfektionen.

Während die meisten Menschen, die sich mit Masern anstecken, innerhalb von zwei bis drei Wochen wieder gesund werden, sterben je nach Kontext drei bis 20 Prozent der Infizierten. Todesursachen sind dann meist Komplikationen wie Durchfall, Austrocknung, Gehirnentzündung oder schwere Atemwegsinfektionen.

Mögliche Komplikationen durch Masern:

Masernpneumonie: Unter einer Masernpneumonie wird eine Lungenentzündung mit Entzündung der kleinen Bronchien verstanden, die sich hauptsächlich als Atemstörung äußert.

Meningoenzephalitis: Die Entzündung des Gehirns und seiner Häute st selten (bei 0,1 % der Erkrankungen), verläuft jedoch in 15–20 % der Fälle tödlich. In weiteren 20–40 % bleiben dauerhafte Schädigungen des Gehirns zurück. Die Meningoenzephalitis kann sich drei bis elf Tage nach dem Hautausschlag entwickeln, bei Patienten über sechs Jahren häufiger als bei Kleinkindern.

Sie zeigt sich mit Fieber, Kopfschmerz, Nackensteifigkeit, Erbrechen sowie Bewusstseinsstörungen bis zum Koma. Schwere Verlaufsformen äußern sich in epileptischen Anfällen und anderen neurologischen Funktionsstörungen.

Masernkrupp: Durch eine Kehlkopfentzündung mit Schwellung der Schleimhaut kommt es zu Heiserkeit und Atemnot bereits im Vorstadium, dies wird als Masernkrupp bezeichnet.

In Österreich besteht Meldepflicht seit Dezember 2001 (BGBl. II Nr. 456/2001 Verordnung: (Anzeigepflichtige übertragbare Krankheiten)

Therapie:

Eine Therapie, die gegen das Masernvirus gerichtet ist, existiert nicht. In der akuten Krankheitsphase soll Bettruhe eingehalten werden. Als begleitnende Therapie können fiebersenkende Medikamente und Hustenmittel eingesetzt werden. Bakterielle Begleitinfektionen wie eine Mittelohr- oder Lungenentzündung werden mit Antibiotika behandelt.

Vorbeugung:

Die Impfung gegen Masern ist grundsätzlich mittels Einzelimpfstoff möglich, wird jedoch in aller Regel als Masern-Mumps-Röteln-Impfung oder Masern-Mumps-Röteln-Windpocken-Impfung mit einem Kombinationsimpfstoff durchgeführt. Es handelt sich bei der Masernimpfung um einen abgeschwächten Lebendimpfstoff, der nach einmaliger Impfung bei 95 % der Kinder einen ausreichenden Schutz gegen Masern bewirkt. Nach einer zweifachen MMR-Impfung entwickeln über 99 % eine lebenslange Immunität.

Verzeichnis von Praktischen Ärzten / Hausärzten

Verzeichnis von Kinderärzten

Mumps

Mumps ist eine ansteckende Virusinfektion, welche die Speicheldrüsen und andere Organe befällt. Neben Kindern können sich auch Erwachsene infizieren. Häufige Komplikationen sind Hirnhautentzündung (Meningitis) und bei Jungen eine Hodenentzündung (Orchitis). Letztere kann zu Unfruchtbarkeit führen.

Ringelröteln

Ringelröteln ist eine ansteckende Krankheit, die durch das Parvovirus B19 hervorgerufen wird.

Röteln

Die Röteln sind eine hochansteckende Infektionskrankheit, die durch das Rötelnvirus ausgelöst wird und eine lebenslange Immunität hinterlässt, weshalb sie zu den Kinderkrankheiten zählen. Rötelnviren befallen nur Menschen. Neben den typischen roten Hautflecken können auch Fieber und Lymphknotenschwellungen auftreten. Gefürchtet ist eine Rötelninfektion während der Schwangerschaft, weil sie zu schweren Komplikationen mit ausgeprägten Fehlbildungen des Kindes und zu Fehlgeburten führen kann.

Windeldermatitis

Die Windeldermatitis ist ein im Bereich der Windel auftretender entzündlicher Ausschlag. Das liegt daran, dass die Haut im Windelbereich ständig mit Urin und Stuhl in Kontakt kommt und dadurch schnell gereizt ist.

Windpocken

Die Windpocken sind eine durch Tröpfcheninfektion übertragene Erkrankung, die durch das Varizella-Zoster-Virus ausgelöst wird.