Masern
Masern
Masern sind eine sehr ansteckende Infektionskrankheit, bekannt durch den charakteristischen Hautausschlag. Sie wird durch das Masernviren hervorgerufen und kann aufgrund von Komplikationen tödlich enden.
Die Masern gehören dort zu den häufigsten Infektionskrankheiten.
Das Masernvirus ist ein ausschließlich im Menschen vorkommendes, etwa 120–140 Nanometer großes einzelsträngiges Virus aus der Familie der Paramyxoviren. Es ist eng mit dem Hundestaupevirus und dem Erreger der Rinderpest verwandt.
Das Virus ist sehr empfindlich gegenüber äußeren Einflüssen wie erhöhten Temperaturen, Ultraviolettstrahlung, sowie Fettlöse- und Desinfektionsmitteln. An der Luft bleibt das Virus
lediglich zwei Stunden infektiös.
Die Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt oder durch Tröpfcheninfektion. Die Infektiosität der Masern besteht drei bis fünf Tage vor dem Ausbruch des Hautausschlags bis vier Tage danach.
Das Virus führt durch die hohe Ansteckungsfähigkeit schon nach kurzer Zeit zu einer Infektion. Die Viren vermehren sich in den Lymphknoten und breiten sich nach etwa 48 Stunden über die Blutbahn aus.
Erste Symptome zeigen sich acht bis 13 Tage nach der Ansteckung mit dem Virus und schließen eine
laufende Nase, Husten, Augenentzündung, roten Hautflecken und hohes Fieber ein.
Es gibt keine spezielle Therapie gegen Masern. Die Betroffenen werden isoliert und mit Vitamin A zur Stärkung ihres Immunsystems behandelt sowie gegen alle begleitenden Erkrankungen, wie Augenprobleme,
Stomatitis (virale Entzündung des Mundes), Austrocknung, Eiweißmangel und Atemwegsinfektionen.
Während die meisten Menschen, die sich mit Masern anstecken, innerhalb von zwei bis drei Wochen
wieder gesund werden, sterben je nach Kontext drei bis 20 Prozent der Infizierten. Todesursachen
sind dann meist Komplikationen wie Durchfall, Austrocknung, Gehirnentzündung oder schwere
Atemwegsinfektionen.
Mögliche Komplikationen durch Masern:
Masernpneumonie: Unter einer Masernpneumonie wird eine Lungenentzündung mit Entzündung der
kleinen Bronchien verstanden, die sich hauptsächlich als Atemstörung äußert.
Meningoenzephalitis: Die Entzündung des Gehirns und seiner Häute st selten (bei 0,1 % der
Erkrankungen), verläuft jedoch in 15–20 % der Fälle tödlich. In weiteren 20–40 % bleiben
dauerhafte Schädigungen des Gehirns zurück. Die Meningoenzephalitis kann sich drei bis elf Tage
nach dem Hautausschlag entwickeln, bei Patienten über sechs Jahren häufiger als bei Kleinkindern.
Sie zeigt sich mit Fieber, Kopfschmerz, Nackensteifigkeit, Erbrechen sowie Bewusstseinsstörungen
bis zum Koma. Schwere Verlaufsformen äußern sich in epileptischen Anfällen und anderen
neurologischen Funktionsstörungen.
Masernkrupp: Durch eine Kehlkopfentzündung mit Schwellung der Schleimhaut kommt es zu Heiserkeit
und Atemnot bereits im Vorstadium, dies wird als Masernkrupp bezeichnet.
In Österreich besteht Meldepflicht seit Dezember 2001 (BGBl. II Nr. 456/2001 Verordnung: (Anzeigepflichtige übertragbare Krankheiten)
Therapie:
Eine Therapie, die gegen das Masernvirus gerichtet ist, existiert nicht. In der akuten
Krankheitsphase soll Bettruhe eingehalten werden. Als begleitnende Therapie können fiebersenkende
Medikamente und Hustenmittel eingesetzt werden. Bakterielle Begleitinfektionen wie eine
Mittelohr- oder Lungenentzündung werden mit Antibiotika behandelt.
Vorbeugung:
Die Impfung gegen Masern ist grundsätzlich mittels Einzelimpfstoff möglich, wird jedoch in aller
Regel als Masern-Mumps-Röteln-Impfung oder Masern-Mumps-Röteln-Windpocken-Impfung mit einem
Kombinationsimpfstoff durchgeführt. Es handelt sich bei der Masernimpfung um einen abgeschwächten
Lebendimpfstoff, der nach einmaliger Impfung bei 95 % der Kinder einen ausreichenden Schutz gegen
Masern bewirkt. Nach einer zweifachen MMR-Impfung entwickeln über 99 % eine lebenslange Immunität.
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Kinderkrankheiten - Überbegriff
Kinderkrankheit nennt man eine Infektionskrankheit mit hoher Durchseuchungsrate und Übertragungsfähigkeit, die typischerweise eine lebenslange Immunität hinterlässt und daher überwiegend im Kindesalter auftritt. Allerdings können auch Erwachsene an einer Kinderkrankheit erkranken, sofern sie im Kindesalter keine Immunität gegen diese erworben haben.