Im Einklang mit unserer Umwelt
Kurzinfo
Nicht nur für die kindliche Entwicklung sind Zuwendung und liebevolle Aufmerksamkeit wichtig. Auch Erwachsene bewältigen ihre Lebensaufgaben besser, wenn sie sich anderen mitteilen können und sich ihrerseits auch für andere interessieren.
Detailinfo
Ein weiterer wesentlicher Faktor für unser Gesundheit sind die Kontakte zu unserer Umwelt.
Die Umwelt - das ist das soziale Umfeld, die Menschen, mit denen wir leben und arbeiten, und die nähere und weitere Umgebung, in der sich unser Alltag abspielt.
Soziales Wohlbefinden
Lebendige Beziehungen zu anderen Menschen sind lebensnotwendig. Studien, die sich mit Menschen beschäftigten, die in äußerst schwierigen sozialen Verhältnissen groß wurden und sich trotzdem gesund und seelisch stabil entwickelten, ergaben, dass diese in der Kindheit zumindest zu einer Person eine stabile, verlässliche Beziehung hatten.
Nicht nur für die kindliche Entwicklung sind Zuwendung und liebevolle Aufmerksamkeit wichtig. Auch
Erwachsene bewältigen ihre Lebensaufgaben besser, wenn sie sich anderen mitteilen können und sich ihrerseits auch für andere interessieren. Besonders gefährdet für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zum Beispiel sind Menschen, die sehr ich-bezogen sind.
Bei einsamen Menschen, die meinen, gerade in Stresssituationen alles alleine bewältigen zu müssen, wurden überdurchschnittlich häufig stark verengte Arterien diagnostiziert. Wie wichtig positive soziale Kontakte für die Gesundheit sind, zeigen auch die Erfolge von Selbsthilfegruppen.
Die Heilungschancen bei schweren Krankheiten wie Krebs sind höher, wenn sich die Patienten mit anderen Betroffenen austauschen können.
Auf der anderen Seite machen unglückliche Beziehungen krank - Beziehungen, in denen ein Partner abhängig vom anderen ist, missachtet wird oder die von beständigen zermürbenden Konflikten gekennzeichnet sind. Das gilt in der Familie, in der Partnerschaft und im Berufsleben.
Umwelt und Lebensweise
Neben den sozialen Beziehungen beeinflussen die äußeren Bedingungen, in denen wir leben, unsere Gesundheit. Dazu zählen die Wohnverhältnisse, die Arbeitsbedingungen sowie Umweltbelastungen durch verschmutzte Luft, geringe Wasserqualität oder Lärm.
Aber auch atmosphärische Einflüsse wie das Klima oder die wachsende Ozonkonzentration wirken sich auf den Gesundheitszustand aus: In den letzten Jahrzehnten haben Krankheiten wie Asthma, Allergien und Hauterkrankungen zugenommen, die mit der Umweltverschmutzung zusammenhängen.
Negative Umwelteinflüsse werden oft noch verstärkt durch eine ungesunde Lebensführung. Dazu kommen stete Hektik und wachsender Existenzdruck - beruflich wie privat.
Es ist nicht ein bestimmter Schadstoff oder eine ungesunde Gewohnheit, die Menschen krank machen. Alle aufgeführten Bereiche wirken zusammen. Doch der einzelne ist diesen vielfältigen Einflüssen nicht immer machtlos ausgeliefert. Er hat Möglichkeiten, selbstverantwortlich und gestaltend auf seine eigene Lebensweise und seine Umwelt einzuwirken. In diesem Sinne hat die WHO den Begriff der Gesundheit auf der Weltgesundheitskonferenz in Ottawa 1986 genauer definiert:
»Gesundheit wird von den Menschen in ihrer alltäglichen Umwelt geschaffen und gelebt: dort, wo sie spielen, lernen, arbeiten und lieben. Gesundheit entsteht dadurch, dass man sich um sich selbst und für andere sorgt, dass man in der Lage ist, selber Entscheidungen zu fällen und Kontrolle über die eigenen Lebensumstände auszuüben, so- wie dadurch, dass die Gesellschaft, in der man lebt, Bedingungen herstellt, die ihren Bürgern Gesundheit ermöglichen.«